Run-In Phase

Die Run-In-Phase ist ein vorbereitender Abschnitt klinischer Studien, der vor dem Start der eigentlichen Behandlung oder der Randomisierung stattfindet. In dieser Phase werden alle potenziellen Teilnehmer zunächst beobachtet oder erhalten eine einheitliche Vorbehandlung. Ziel ist es, die Teilnehmergruppe zu optimieren, Risiken zu minimieren und vergleichbare Ausgangsbedingungen zu schaffen.

Was passiert in einer Run-In-Phase?

Je nach Studiendesign kann die Run-In-Phase unterschiedlich gestaltet sein. Die Teilnehmenden erhalten typischerweise:

  • keine Behandlung (reine Beobachtungsphase)
  • eine Placebo-Gabe
  • eine Standardtherapie
  • eine einheitliche Vorbehandlung (z. B. Diät, Bewegung, Medikamente)

 

In manchen Fällen beinhaltet die Run-In-Phase auch eine sogenannte Washout-Phase, in der bestehende Medikamente abgesetzt werden. Dies hilft, eine neutrale Ausgangslage zu schaffen und Wechselwirkungen mit der Prüfmedikation zu vermeiden.

Ziele der Run-In-Phase

  • Ungeeignete Teilnehmer identifizieren: Personen, die sich z. B. nicht therapietreu verhalten, unerwartete Nebenwirkungen zeigen oder Studienvorgaben nicht einhalten, können in dieser Phase erkannt und ausgeschlossen werden.
  • Stabilisierung des Gesundheitszustands: Vor allem bei chronischen Erkrankungen wie Asthma oder Allergien wird der Zustand der Teilnehmer zunächst stabilisiert, bevor die neue Behandlung beginnt.
  • Verbesserung der Vergleichbarkeit: Durch eine einheitliche Vorbehandlung starten alle Teilnehmenden unter möglichst ähnlichen Bedingungen – das erhöht die wissenschaftliche Aussagekraft der Studie.
  • Testweise Dosissteigerung prüfen: In bestimmten Studien wird die Dosis eines Medikaments in der Run-In-Phase schrittweise erhöht, um die individuelle Verträglichkeit zu testen und Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen.

 

Ablauf der Run-In-Phase

Bevor die Run-In-Phase beginnt, findet üblicherweise eine umfassende Screening-Visite statt. Dabei wird geprüft, ob die Person grundsätzlich für die Studie geeignet ist. Erst danach startet die eigentliche Vorbereitungsphase.

Der Ablauf der Run-In-Phase ist im Studienprotokoll genau festgelegt. Sie kann je nach Studiendesign einige Tage bis mehrere Wochen dauern. In dieser Zeit erfolgen regelmäßige Untersuchungen, z. B. Laborkontrollen, körperliche Checks oder Tagebuchaufzeichnungen. Diese Schritte folgen meist einem klar definierten Visitenschema, das die zeitlichen Abstände und Inhalte der Arztbesuche vorgibt.

Warum ist die Run-In-Phase sinnvoll?

Die Run-In-Phase erhöht die Qualität und Sicherheit klinischer Studien deutlich. Sie dient nicht nur dazu, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen, sondern ermöglicht es auch, die Wirkung der Prüfmedikation später klarer einzuordnen. Wenn zum Beispiel während der Run-In-Phase keine Veränderung des Gesundheitszustands eintritt, lassen sich spätere Effekte besser auf die neue Behandlung zurückführen.

Auch aus Sicht der Studienteilnehmer ist diese Phase sinnvoll: Sie erhalten ausreichend Zeit, sich mit dem Ablauf vertraut zu machen, Fragen zu stellen und den eigenen Gesundheitszustand genau zu beobachten. Für viele bedeutet die Run-In-Phase daher auch eine gewisse Sicherheit – man steigt nicht sofort in die Prüfbehandlung ein, sondern wird Schritt für Schritt herangeführt.

Fazit: Ein wichtiger Baustein klinischer Forschung

Auch wenn sie oft nur als „Vorbereitungsphase“ wahrgenommen wird, spielt die Run-In-Phase eine entscheidende Rolle im Ablauf klinischer Studien. Sie schafft die Voraussetzungen für valide Ergebnisse, schützt Teilnehmer und sorgt dafür, dass nur geeignete Probanden unter klaren Bedingungen behandelt werden.

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