Chronischer Husten
Übersicht

Einleitung
Husten ist eines der häufigsten Symptome, das weltweit zu einem Arztbesuch führt. Im Prinzip ist Husten ein wichtiger Schutzreflex der Atemwege, um die Atemwege von Fremdkörpern, Schmutzteilchen und Entzündungen zu reinigen. Husten kann aber lästig und quälend sein und den Nachtschlaf behindern. Die meisten Kinder und Erwachsenen mit akutem Husten leiden nicht an einer schweren Lungenerkrankung. Akute Virusinfektionen sind der Hauptauslöser von akutem Husten bei Kindern und Erwachsenen.
Außer viralen Infektionen, kann das Symptom Husten bei sehr unterschiedlichen Erkrankungen auftreten. Entsprechend sollte jeder länger anhaltende Husten medizinisch abgeklärt werden. Chronischer Husten wird definiert als Husten von mehr als 4 Wochen bei Kindern und als Husten von mehr als 8 Wochen bei Erwachsenen. Die gegenwärtige Ansicht ist es, dass chronischer Husten meist auf Erkrankungen wie das Cough-variant Asthma, gastroösophageale Refluxkrankheit, Habituellen Husten (Hustentick) Postnasal-Drip-Syndrom, eosinophile Bronchitis, Keuchhusten, Bronchiektasen oder auf Tabakrauchen zurückzuführen ist. Eine eigene Untersuchung von 482 Kindern und Jugendlichen mit chronischem Husten kann dies weitgehend bestätigen (Abb.1).

Chronischer Husten und Diagnostik
Ein schrittweises, patientenzentriertes und evidenzbasiertes Vorgehen zur Diagnose von chronischem Husten wird von aktuellen Leitlinien empfohlen. Eine ausführliche Anamneseerhebung und körperliche Untersuchung sind von großer Bedeutung, insbesondere beim habituellen Husten. Entsprechend kann man den chronischen Husten nach den Auslösern und der Hustenart (trockener vs. feuchter Husten und dem Schweregrad (leicht, moderat und schwer) einteilen:- Cough-variant Asthma
- Allergischer Husten
- Husten bei gastroösophagealem Reflux
- Habitueller Husten (Hustentick)
- Husten mit bei chronischer Sinusitis (Post nasal Drip-Syndrom)
- Husten bei eosinophiler Bronchitis
- Raucherhusten (COPD)
- Husten bei seltenen chronischen Lungenkrankheiten (Immundefekt, Bronchiektasen Mukoviszidose, Ataxia telangiectasia)
Die meisten Ärzte verwenden den Haut-Prick-Test (SPT), um ganzjährige Allergien wie Hausstaubmilben (HDM) und Tierhaare auszuschließen. Alternativ kann ein Allergietest auch im Blut mit der Bestimmung des spezifischen IgEs erfolgen. Da die Lungenfunktion bei den meisten Patienten mit chronischem Husten normal ist, wird empfohlen, die bronchiale Hyperreagibilität und das ausgeatmete Nitritoxid (eNO) zu messen. Das ausgeatmetes eNO als Marker für eosinophile Atemwegsentzündungen wurde als guter Prädiktor für Asthma und bronchiale Entzündungen beschrieben.
Der Methacholin-Test ist eine etablierte Methode zur Beurteilung der bronchialen Hyperreagibilität (BHR). Ein negativer Methacholin-Test und ein normales eNO schließen ein Cough-variant-Asthma als Ursache für chronischen Husten sicher aus. In den meisten Fällen ist die beschriebene Diagnostik mit Allergietest, Lungenfunktion, Messung des eNO und der bronchialen Hyperreagibilität sowie eine Röntgenuntersuchung der Lunge für eine genaue Diagnose und Behandlung hilfreich. Nur bei einem kleinen Teil von Patienten mit chronischem Husten ist eine erweiterte Diagnostik mit Bronchoskopie und idealerweise gleichzeitiger Gastroskopie notwendig.
Cough-variant Asthma
Hustenasthma ist eine Form von Asthma, bei der das Hauptsymptom ein trockener, unproduktiver Husten ist. Patienten mit Cough-variant- Asthma (Hustenasthma) haben oft keine anderen „klassischen“ Asthmasymptome wie Keuchen, Giemen oder Atemnot. Das Cough-variant Asthma ist die häufigsten Ursachen für chronischen Husten (Abb. 1), d.h. einen Husten, der bei Kindern und Jugendlichen länger als 4 Wochen bei Erwachsenen länger als 8 Wochen anhält. Patienten mit Hustenasthma bemerken oft, dass der Husten bei körperlicher Anstrengung zunimmt und sich der Husten bei Asthmaauslösern wie Staub oder starken Duftstoffen und kalter Luft verstärkt.Husten bei gastroösophagealem Reflux
Viele Patienten sind erstaunt, dass das Problem hinter ihrem chronischen Husten keine Bronchitis, sondern auf einen gastroösophagealen Reflux zurückzuführen ist. Viele Untersuchungen konnten zeigen, dass ein gastroösophagealen Reflux in 25 % oder mehr Fällen mit chronischem Husten assoziiert war. Der Reflux-Husten ist ein trockener Husten, der sich nachts verschlimmert und länger als 4-8 Wochen anhält. Der gastroösophagealen Reflux (GERD) tritt auf, wenn ein Teil des sauren Mageninhalts nach oben in die Speiseröhre zurückläuft. Oft weist gleichzeitiges Sodbrennen auf einen Reflux hin. Weitere Symptome sind Schluckbeschwerden, häufige Aufstoßen, Mundgeruch oder Karies. Es gibt aber auch bei Kindern und Erwachsenen den „stille“ Reflux ohne begleitende ösophageale Symptome. Um den Zusammenhang zwischen chronischen Husten und gastroösophagealen Reflux nachzuweisen, hilft vor einer invasiven Diagnostik mit 24-Stunden ph-Metrie, Gastroskopie und Biopsie, ein Symptomtagebuch vor und während einer probatorischen Behandlung mit Protonen Inhibitoren wie Omeprazol und Pantoprazol. Sollte sich in der versuchsweisen Behandlung ein klarer Zusammenhang nachweisen, erfolgt eine längere meist 6-12 Wochen dauernde Behandlung mit Protonen Inhibitoren. Diese Anti-Reflux-Medikamente reduzieren den Säuregehalt und fördern die Magenentleerung. Die genannten Medikamente werden häufig von Patienten mit chronischem Husten verwendet, und wenn der Zusammenhang nachgewiesen wurde, erleben 79 % der Patienten mit chronischem Husten eine Verbesserung der Symptome.Versuchen Sie zusätzlich ihren Lebensstil entsprechend anzupassen, um die Beschwerden zu minimieren.
- Gewichtreduktion – GERD tritt häufiger bei übergewichtigen oder fettleibigen Personen auf.
- Hören Sie mit dem Rauchen auf – Rauchen fördert den sauren Magenreflux.
- Erhöhen Sie Ihren Kopf, wenn Sie sich hinlegen oder schlafen
- Langsam essen und gut kauen.
- Warten Sie 2-3 Stunden, um sich nach dem Essen hinzulegen, und vermeiden Sie es, vor dem Schlafengehen eine schwere Mahlzeit zu sich zu nehmen.
- Bestimmte Lebensmittel können GERD oder den sauren Magenreflux fördern, daher vermeiden Sie folgende Lebensmittel: Alkohol, Schokolade, Fettiges Essen, Koffein, Frittiertes Essen